»Keine meiner verurteilten Gesprächspartnerinnen behauptet, sie sei unschuldig. Aber viele verstehen bis heute nicht, wie sie das Verbrechen begehen konnten. >Das bin doch nicht ich< habe ich immer wieder gehört.« Gemäss der berühmten Chaos-Theorie kann ein einziges Ereignis den Lauf der Geschichte völlig verändern – im grossen, aber eben auch im kleinen, persönlichen Bereich. Anna Badora hat Frauen interviewt, die genau davon erzählen können. Sie alle sitzen seit mehreren Jahren als verurteilte Straftäterinnen im Gefängnis. Doch ihre Geschichten sind nicht nur die ihrer Verbrechen. Es sind Geschichten von Frauen, die sich falsch entschieden haben – mit dramatischen Konsequenzen für sie selbst, die Opfer und ihre Familien. Die unterschiedlichsten Wege haben diese Frauen aus einem »ganz normalen«, bürgerlichen Leben in die Haftanstalt geführt. Mit dem Schliessen der Zellentür drängten auch die existenziellen Fragen in den Vordergrund: Was habe ich falsch gemacht? Was hätte ich anders machen müssen? Wo hat es angefangen?

(gekürzter Verlagstext)

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