Am 9. Juli 2024, seinem 74. Geburtstag, hat Jens Dittmar seinen literarischen Vorlass an die Liechtensteinische Landesbibliothek als Schenkung übergeben. Der studierte Germanist hat gesamthaft seit 2010 acht erzählerische Publikationen veröffentlicht und ist seit vielen Jahren als Herausgeber aktiv.

Jens Dittmar wurde 1950 in Deutschland geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Balzers. Nach dem Germanistik-Studium in Zürich und Wien, welches er mit einer Arbeit über Thomas Bernhard abschloss, arbeitete er 25 Jahre lang im Verlagswesen, darunter als Redaktionsleiter in München sowie als Lektor in Stuttgart. Danach war er Dramaturg und Geschäftsführer des Kunstraums Engländerbau in Vaduz. Seit 2008 ist er als freier Schriftsteller aktiv.

Das Hauptwerk bilden die acht belletristischen Werke, beginnend mit «Basils Welt» (2010), «Als wär’s ein Stück Papier» (2011), «Sterben kann jeder» (2012), «So kalt und schön» (2014), «Falknis» (2017), «Baby Palazoles» (2019) und «Neulich in Bärwalde» (2022) sowie das Versepos «Bücher/Schlachten» (2024).

Darüber hinaus ist Jens Dittmar als Herausgeber einer Reihe von Büchern, darunter einer Thomas-Bernhard-Werkgeschichte (1981/1990) im Suhrkamp Verlag, sowie von Geschenkbänden und Anthologien in Erscheinung getreten. Darunter findet sich auch eine Gesamtdarstellung der Lyrik aus Liechtenstein aus dem Jahr 2005.

Der Vorlass umfasst verschiedene Kontext-Materialien und Notizen zu den belletristischen Werken und ausführliche Recherche- und Hintergrundmaterialien zu den weiteren, seit 1980 von Jens Dittmar veröffentlichen Werken sowie journalistische Texte. Die Landesbibliothek wird den Vorlass nun schrittweise erschliessen und für wissenschaftliche Zwecke zugänglich machen. Für einen Teil der Unterlagen wurden Schutzfristen vereinbart.

Dank der Schenkung von Jens Dittmar kann das Liechtensteinische Literaturarchiv einen Schriftsteller-Vorlass übernehmen, dessen sprachlich facettenreiches Werk oftmals nicht nur in und um Liechtenstein spielt, sondern auch viele gesellschaftliche und kulturelle Aspekte des Fürstentums seit den 1960er-Jahren beschreibt.

15. Juli 2024, Liechtensteinische Landesbibliothek

Bildquelle: Jens Dittmar