Als ich 1945 an Bord eines Liberty-Frachters die Vereinigten Staaten erreichte, drängten mich die amerikanischen Verwandten, die mich aufnahmen, zu vergessen, was meiner Familie – was mir – während des Holocaust widerfahren war. Ich solle daran nicht mehr denken und auch nicht davon sprechen, meinten sie. Und weil sie die Erwachsenen waren, ich dagegen kaum fünfzehn, hörte ich auf sie. Ich schwieg vierzig Jahre lang. Wirklich frei wurde ich aber erst, als ich zu berichten begann, was mir als Kind geschehen war. Dies ist meine Geschichte.

(Vorbemerkung der Autorin)