Am 13. Juni 2024 lehnte der Landtag einen Ergänzungskredit für die Sanierung des ehemaligen Post- und Verwaltungsgebäudes Vaduz ab. Damit fehlen derzeit die finanziellen Mittel, um das bisherige Bauprojekt zur Umnutzung der Gebäudes für die Landesbibliothek weiterzuverfolgen.
Trotz dieses Abstimmungsergebnisses war eine Mehrheit der Landtagsabgeordneten für ein Bibliotheksgebäude an diesem zentralen Standort im Vaduzer Städtle. Die befürwortenden Stimmen teilten sich jedoch auf zwei verschiedene Anträge auf, so dass keiner der beiden Anträge angenommen wurde. Die unmittelbare Konsequenz ist eine weitere Zeitverzögerung auf dem Weg zu einer neuen Heimat für die Landesbibliothek.
Am heutigen Standort leidet die Landesbibliothek unter massiven Platzproblemen:
- Die Flächen für intensiv genutzte Bibliotheksbereiche wie die Kinderbibliothek und die Belletristik sind zu klein.
- Es gibt nicht genügend Lern- und Arbeitsplätze.
- Es fehlen wichtige Räumlichkeiten einer modernen Bibliothek, z.B. ein Veranstaltungsraum und ein Bibliothekscafé.
- Aufgrund der dezentralen Lage kann sich die Landesbibliothek nicht zum Begegnungsort weiterentwickeln.
- Drei Viertel der katalogisierten Medien befinden sich in geschlossenen Magazinen. Auf Medien aus dem Aussenmagazin müssen die Benutzerinnen und Benutzer in der Regel mehrere Tage warten.
- In ihrer Rolle als Nationalbibliothek hat die Landesbibliothek die gesetzliche Aufgabe, alle Publikationen über Liechtenstein und von Menschen aus Liechtenstein zu sammeln und sicher aufzubewahren. Der hierfür benötigte Kulturgüterschutzraum ist zu klein geworden.
Die Landesbibliothek möchte deshalb am geplanten Standort im ehemaligen Post- und Verwaltungsgebäude Vaduz festhalten. Dieser Bibliotheksstandort weist viele Vorteile auf und trägt zu einer Belebung des Vaduzer Städtles bei. Mehr hierzu erfahren Sie in diesem Interview mit Wilfried Oehry und den Gastkommentar von Daniel Quaderer.
Liechtensteinische Landesbibliothek, 25. Juni 2024
